ISL am Forum Innovation Défense (FID) 2021 in Paris

Das Deutsch-Französische Forschungsinstitut Saint-Louis (ISL) nimmt mit Unterstützung seiner französischen Aufsichtsbehörde, der „Agence de l'Innovation de Défense“ (AID), an dem 3. Forum Innovation Défense (FID) teil. Dieses findet vom 25. bis zum 27. November 2021 im Espace Champerret, Paris, statt. Diese Veranstaltung ist ein echtes Schaufenster für Innovationen im Verteidigungsbereich in Frankreich. Sie bringt alle ministeriellen Akteure und ihre Partner zusammen, um Innovationen zu präsentieren, die vom französischen Verteidigungsministerium unterstützt werden.

Anlässlich dieser Veranstaltung wird das ISL zwei Innovationen vorstellen, die auf den Bedarf der Streitkräfte ausgerichtet sind und eine größere operative Überlegenheit bieten. Im Bereich A "Sich durchsetzen: den Krieg vor dem Krieg gewinnen" wird das ISL insbesondere die Projekte SURICATE und DEEPLOMATICS in Zusammenarbeit mit seinen industriellen und staatlichen Partnern ausstellen.

SURICATE: Akustische Überwachung von Schüssen in komplexen Umgebungen, Schutz von kritischen Infrastrukturen und von Konvois

Das Projekt SURICATE ist ein vom ISL in Zusammenarbeit mit AVNIR Energy und SONORHC Technologies entwickelter Prototyp, der die Echtzeit-Erkennung und -Lokalisierung von Schüssen in komplexen Umgebungen ermöglicht. In bebauten Gebieten, wo viele Einsätze in Krisenlagen stattfinden, stoβen die Fähigkeiten herkömmlicher Überwachungssysteme aufgrund der Abschattung von Gebäuden und unterschiedlichsten Konfigurationen an ihre Grenzen.

Das innovative Projekt SURICATE stellt sich diesen Herausforderungen mit einem passiven akustischen Überwachungssystem, das auf im Umfeld verteilten Akustiksensoren basiert. Die akustischen Informationen werden zusammenstellt, verarbeitet und an den Kommandostand weitergesendet. Der Kommandostand sorgt für die Detektion und Ortung von relevanten Ereignissen. Das Besondere an diesem Forschungsansatz ist seine zuverlässige Signalverarbeitung, auch bei Abschattungseffekten und verschiedensten Bedrohungsarten. Das System weist bis zu 16 Module auf, die in einer Entfernung von bis zu 200 Metern von der Kommandozentrale verteilt werden können.

DEEPLOMATICS: Detektion von unbefugtem Eindringen in Standorte und Infrastrukturen auf freiem Gelände und in städtischen Gebieten

Die illegale oder böswillige Nutzung von Drohnen stellt eine zunehmende Bedrohung dar, die bislang nur teilweise von Schutzsystemen gegen unbefugtes Eindringen erkannt wird. Die von der Agence de l'Innovation de Défense (AID) geförderten Forschungsarbeiten wurden von einem Konsortium durchgeführt, das über komplementäre Kompetenzen in den Bereichen Akustik, Signalverarbeitung, "Machine Learning" und Optronik verfügt.

Das ISL führt dabei insbesondere die Fusion mehrerer akustischer und optronischer Sensoren durch. In einem ersten Schritt ermöglicht die Akustik eine ungefähre Lokalisierung des Eindringlings. Im Anschluss daran wird dieser Bereich durch ein optronisches System (basierend auf mehreren Wellenlängen und zwei Sichtfeldern) visualisiert. Dieses ermöglicht eine genaue Erkennung des Eindringlings und sendet ein gezoomtes Bild an den Bediener. Die erfassten Signale werden mit Hilfe künstlicher Intelligenz nach einer speziellen Methode ausgewertet, die in Zusammenarbeit zwischen dem ISL und zwei Labors des CNAM entwickelt wurde. Das in ein Gehäuse integrierte System kann im Freifeld abgesetzt werden und ermöglicht eine deutlich bessere Wahrnehmung von Bedrohungen und Lageerfassung.

ISL nimmt am Projekt CENTURION teil

Darüber hinaus ist das ISL an langfristig ausgelegten Forschungsarbeiten beteiligt, die darauf abzielen, die Schutzausrüstung des Soldaten im Einsatz zu verbessern. Dieses Projekt ermöglicht es dem ISL, in Zusammenarbeit mit industriellen Partnern ausgereifte Innovationen aus dem Labor in Demonstratoren zu überführen. In diesem Rahmen bietet die MWG Centurion einen Leitfaden und eine zukunftsorientierte Ausrichtung auf die Integration von Innovationen in das Kampfsystem der Soldaten.

Das Projekt CENTURION wird im Bereich C des FID 2021 ausgestellt: "Sich anpassen: Innovationen für Veränderung".

Über ISL

Das ISL ist ein binationales Forschungsinstitut mit 400 Mitarbeitern, das gemeinsam von der französischen Agentur für Verteidigungssicherheit (AID) und dem deutschen Bundesministerium der Verteidigung betrieben wird.
Sein Auftrag ist es, neue kostengünstige Technologien für die Landstreitkräfte zu schaffen, die für den Einsatz auch unter härtesten militärischen Bedingungen geeignet sind. Die Innovationen dienen zum Schutz von Streitkräften und Fahrzeugen, indem feindliche Waffen detektiert, in ihrer Wirkung eingedämmt und unschädlich gemacht werden. Darüber hinaus optimiert das ISL energetische Materialien und Systeme, um diese sicherer und leistungsfähiger zu machen. Es entwickelt kostengünstige technologische Komponenten, die für künftige Artilleriesysteme und intelligente Munitionen unabdingbar sind, um die jeweils gewünschte Wirkung im Ziel und hohe Reichweiten bei gesteigerter Präzision zu erreichen. Die Innovationen im Bereich Angriff und Verteidigung ergänzen sich so gegenseitig.
Die Forschungsteams des ISL sind interdisziplinär ausgerichtet. Sie bestehen zu 60% aus Wissenschaftlern, Ingenieuren und ca. 40 Doktoranden. Sie verfügen über modernste Ausstattung und sind in ein dichtes akademisches Netzwerk eingebunden. Im direkten Austausch mit den Einsatzkräften sind sie anerkannte Ansprechpartner für Innovationen noch vor deren industrieller Umsetzung und bei gemeinsamen Entwicklungen mit der Industrie.


Besuchen Sie das ISL im Bereich A der FID-Ausstellung „Sich durchsetzen: den Krieg vor dem Krieg gewinnen“.

 

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