Ein neuer Wind weht im Südwesten. Kein laues Lüftchen, sondern mehr orkanartige Böen seit am letzten Donnerstag, den 25. Juni 2015 das Deutsch-Französische Forschungsinstitut in Saint-Louis  (ISL) seinen neuen trisonischen Windkanal eröffnet hat.

Mit diesem Windkanal wurde eine in der Region einzigartige Versuchseinrichtung direkt im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz geschaffen. Verschiedene Windgeschwindigkeiten – im Fachjargon „Blow-Downs“ genannt - können stufenlos eingestellt werden:  von Mach 0,5, was den Rekordgeschwindigkeiten von TGV und ICE entsprechen würde  bis Mach 4,5 also 5 500 km/h.

Bei einer Messkammer von 30 cm x 40 cm ist dieser Windkanal besonders geeignet für die Erforschung des Flugverhaltens von Projektilen, Raumsonden und Geschossen im Modellmaßstab. Drei Betriebsarten können hier getestet werden:  Unterschall bis Mach 1 / Transschall bei Mach 1  - dies ist der Bereich, den man umgangssprachlich die Schallmauer nennt / und Überschall können hier bis 5 5 500 km/h getestet werden. Dafür beträgt die Testdauer maximal 60 Sekunden. Diese von dem Schweizer Ingenieurbüro ISLER gemeinsam mit dem ISL  konzipierte Anlage wurde schon bei der Einweihung von den Experten als ein Meisterwerk der Ingenieurskunst im Bereich Aerodynamik gerühmt. Im Gegensatz zu vergleichbaren Anlagen wie etwa den Installationen des DLR in Köln und der französischen ONERA, ist diese Anlage durch ihre kleine Messkammer und die modulierbare Windgeschwindigkeit ein ungleich kostengünstigeres Instrument. Bis zu 15 Versuche können pro Tag durchgeführt werden.

Nach zwei Jahren Bauzeit konnten die Vertreter der deutschen und französischen Ministerien, die dieses Bauvorhaben in Höhe von ca. 5 Millionen gemeinsam finanziert haben, den Startknopf drücken und die Anlage in Betrieb nehmen. Vertretern der Raumfahrtindustrie und andere Forschungsinstitute haben bereits ihr Interesse an der Nutzung des Windkanals für ihre Versuche angemeldet. Ihnen wird der Windkanal nach ersten Feinabstimmungen ab Ende des Jahres zur Verfügung stehen.

Dr. Dominique Chargelègue, Leiter des Bereichs Flugmechanik und Aerodynamik hatte noch einen weiteren Grund zum Feiern. Er  wurde vom französischen Staat zum Ritter des Nationalen Verdienstordens ernannt – überreicht von Christian de Villemagne, dem französischen Direktor des Instituts.

Einweihung des neuen trisonischen Windkanals

Zertifiziertes Institut       Eine gemeinsame Initiative Mitgliedes des Instituts Carnot MICA Partner-Labor

SOC CI V ISO 9001 RGB

      AID ministere armees       bundesministerium der verteidigung

carnot mica 150

logo ns3e 70